Kollektive Überforderung

Welche Führungskräfte kommen mit der gegenwärtigen Dauerkrise, der Unsicherheit und Ungewissheit am besten zurecht? Auf einem Quadranten mit der x-Achse Fokus (niedrig/hoch) und y-Achse Energie (wenig/viel) schneiden die Führungskräfte am besten ab, die fokussiert sind und Energie haben. Zielgerichtet auf die längerfristige Zukunft des Unternehmens ausgerichtet zu sein ist einer der Erfolgshebel, dann führt die Führungskraft auch gut, weil sie gut motivieren kann. „Busy Manager“ mit viel Energie und wenig Fokus schneiden schlechter ab. Die meisten sind jedoch erschöpfte Führungskräfte, die ihre Mitarbeitenden verlieren. Prof. Heike Bruch von der Universität St. Gallen hat Unternehmen und Organisationen danach beforscht, wie sie mit Druck und Unsicherheit umgehen, Grund“Qualitäten“ der Jetztzeit. Sie unterscheidet „High-Pressure“ und „High Energy-Unternehmen“, was sich wiederum auf die Führungskultur auswirkt und im ersten Fall zu mehr Erschöpfung führt. Spannend finde ich, dass sich (wieder einmal) die Führungskultur des Unternehmens auf den Zustand der Führungskräfte auswirkt. Es gilt also zweierlei zu tun: Vorrangig müssen Führungskräfte an der Spitze die richtigen Impulse setzen, durch Vorbild und Kulturvermittlung, und lernen, von hohem Druck auf hohe Energie im Unternehmen umzuschalten. Für die einzelne Führungskraft heißt das, zu lernen, sich in einem High-Pressure Unternehmen abzugrenzen von dem Druck – oder zu einem der 9% „High-Energy“ Unternehmen wechseln, die Heike Bruch als solche identifiziert hat.

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